Das Naturkostfachgeschäft „Grünes Blatt“ im Mühlacker Stadtteil Dürrmenz wurde 1981 gegründet. Gerhard Fischer und Manfred Rapp wollten ein Zeichen setzen.
Dem damaligen Zeitgeist entsprechend rückten langsam Themen wie Umwelt, Ernährung,
Konsumverhalten, Gesundheit ins öffentliche Bewusstsein. Die Träger der „Müslibewegung“ wurden freilich anfangs noch kritisch beäugt und als „Körnerfresser“ abgestempelt, was aber mit Fassung getragen wurde und niemand vom eingeschlagenen Weg abbrachte.
Was ist heute daraus geworden?
Einkauf genießen… -unser Standpunkt
Stilvolles Einkaufen in kleinen, qualitätsbewussten Geschäften vor Ort ist sozial wertig und entspannend. Dazu hat man meist noch den Zusatznutzen von charaktervollen, hochwertigen Produkten.
Es ist wichtig, die alten Ortskerne sinnvoll zu beleben, denn man soll sich wohlfühlen können, sowohl beim Einkaufen als auch beim Wohnen. Deshalb befindet sich das Grüne Blatt nicht auf der grünen Wiese, sondern im historisch gewachsenen Ortskern des Mühlacker Stadtteils Dürrmenz, umgeben von weiteren inhabergeführten Geschäften. Für die Bewohner heißt das, kurze Wege zum gemütlichen Einkauf.
Veranstaltungstipp: Die Sternstunde des Dürrmenzer Geschäftsjahres ist der Dürrmenzer Herbstmarkt an jedem zweiten Sonntag im Oktober. Da verwandelt sich der historische Ortskern in eine Genießer– und Erlebnismeile, mitten drinnen das Grüne Blatt mit gutem Essen und vielfältigen Mitmachaktionen…
Fair handeln… -auch mit der Region
Firmengründer Manfred Rapp ist immer noch dabei und erwähnt rückblickend, dass es doch schön ist, zu sehen wie so viele Bio- Betriebe um ihn herum entstanden und mitgewachsen sind. Und das sowohl auf der Seite der Erzeuger, der Verarbeiter und des Handels. Er erfreut sich an dem freundschaftlichen Verhältnis des gegenseitigen Achtens. So würde man von seinen Handelspartnern nie ungerechtfertigte Preise abverlangen! Vor allem die Erzeuger sollen doch auch noch in Zukunft mit Freude gute Produkte für alle produzieren können und wollen!
Vom derzeitigen Boom auf Bioprodukte profitieren übrigens vor allem Großbetriebe in Südeuropa oder außerhalb Europas. Unsere heimischen Produzenten können bei den Preisvorgaben der Lebensmittelketten oft nicht mithalten. Kleine Betriebe geraten schnell in eine Abhängigkeit der Großabnehmer. Oft wird dann der Preis so gedrückt, dass die Produzenten in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Eine gute Qualität der Produkte kann dauerhaft nur gewährleistet werden, wenn der Produzent dementsprechend entlohnt wird.
Unsere Region kann mit außergewöhnlich guten Erzeugern punkten: Fragen Sie beim Landwirtschaftsamt nach der Liste der Enzkreis Biobauern! Der Enzkreis nennt sich ganz offiziell „Bio-Musterregion“.
Überblick bewahren… -Grünes Blatt heute
Die Zeiten haben sich gewendet. „Bio“ ist akzeptiert und hoch angesehen. Jeglicher Lebensmittelhandel versucht sich mit „Bio“ zu profilieren. Scheinbar alles ist überall zu bekommen.
Das Grüne Blatt befindet sich immer noch, klein aber fein, in den ursprünglichen Räumen, in denen sich früher übrigens ein Kolonialwarenladen befand.
Es wird großer Wert darauf gelegt Produkte der regionalen Erzeuger anzubieten, um mit diesem Alleinstellungsmerkmal gegenüber den großen Mitbewerbern zu glänzen.
Im Laufe der Jahrzehnte hat sich das Angebot vervollständigt, ohne sich jedoch ins uferlose auszuweiten. Sorgfältig werden die Produkte unter die Lupe genommen bevor sie ins gelistet werden. Doch was früher vom Dogma der Theorie eingeengt war, sieht man heute etwas genussfreudiger, sinnlicher, weltoffener…
Ganz allgemein kann man übrigens inzwischen feststellen, dass unter dem Deckmäntelchen „Bio“ inzwischen auch gerne mal kleinere und größere Öko– und Ernährungssünden hingenommen werden. Bei diesen Entwicklungen gibt das Grüne Blatt ganz klar zum Ausdruck: Ohne uns!
Auf 50 qm Verkaufsfläche wird im Grünen Blatt eigentlich alles geboten was man zum täglichen Leben braucht: Obst, Gemüse, Milchprodukte, Honig, Käse, Fleischprodukte, Konserven, Getränke, Wein, Bier, Kaffee, Tee, Waschmittel, Kosmetik…
Die Urweizen Einkorn, Emmer sowie weitere seltene Sorten sind die Besonderheiten in der Getreideabteilung.
Ein großes Zugpferd ist die vielseitige Brotauswahl, geliefert von sechs Bäckereien im Wochenspiegel.
Wichtig zu wissen… -unsere Lebensmittel
Sie haben´s gehört, das Grüne Blatt ist gestartet um Gesundheit und Ernährung zu verbessern und hat das Ziel immer noch vor Augen. Im Laufe der Jahrzehnte kamen neue Impulse dazu, wie zum Beispiel die Erkenntnis, dass gesunde Nahrung auch gut schmecken muss.
Eine Möhre muss auch nach Möhre schmecken und ein Fruchtjoghurt nach Fruchtjoghurt und nicht nach künstlichem Erdbeeraroma. Die „Verbesserung“ von Lebensmitteln durch sogenannte „Aromen“ und Geschmacksverstärkern ist eine schlimme Attacke gegen das menschliche Geschmacksurteilsvermögen. Sie müssen selbst bei „Bio“ auf die Zutatenliste achten!
Des Weiteren hat es sich gezeigt, dass für eine hohe Nahrungsqualität auch das Arbeiten mit den Genen nötig ist– nicht Gentechnik– nein, mit natürlichen Züchtungsmethoden wertvollere Pflanzen suchen, wie es bei alternativen Züchtungsinitiativen schon praktiziert wird. Oder das Suchen nach ursprünglicheren, wertvolleren Getreidearten und Sorten. Nicht für die Backindustrie soll das Getreide gut sein – die Zusammensetzung der Nährstoffe im Getreide soll auch dem menschlichen Körper guttun. Die großtechnische Verarbeitbarkeit kann im Widerspruch zum Gesundheitswert stehen.
Bei allen Qualitätsgedanken ist das Grundprinzip der Biologische Anbau, der mit seinen Richtlinien gesunde Produkte garantiert. Konsequenteste Naturkost garantieren die Verbände: Demeter, Bioland, Naturland…
Fragen Sie uns nach den Unterschieden zwischen Verbandsware und EG-Bio!
Experimentierfreudig… -Eigenanbau Grünes Blatt
Die zwei Firmengründer stammen beide aus der Landwirtschaft und haben ihre Wurzeln nie vergessen. Schon vor der Ladengründung hatten sie ein Feld mit Gemüse bewirtschaftet. Die Erzeugnisse wurden auf dem Wochenmarkt angeboten, oder auch von aktiven Verbrauchern auf dem Feld selbst geerntet.
Es wurden solch „exotische“ Kulturen wie Buchweizen, Sojabohnen oder Gewürzfenchel feldweise angebaut. Später kam der experimentelle Streuobst- und Urgetreideanbau dazu. Höhepunkt war 2015 dann die Gartenschau „Enzgärten“. Manfred Rapp und Roland Gannter präsentierten die „Dürrmenzer Urfelder“, vielfältige und ursprüngliche Getreidearten, Mitmachaktionen, Fachvorträge und zum Gartenschauende zwei kleine Brote aus Gartenschaugetreide! Ein besonders wohlschmeckendes Brot wurde zur Initialzündung des Projekts „Enzgärten Dickkopf Dinkelweizen“: aus ein paar Gartenschauähren wird eine großflächig angebaute hochwertige Hofsorte.
Dank den Unterstützern: Interessengemeinschaft Enzkreis Biobauern, dem Umweltteam der Dürrmenzer Kirchengemeinde und des HAV Mühlacker.
Wenn bei den Anbauexperimenten die erwartete außergewöhnliche Qualität erreicht wird, dann finden Sie durchaus auch mal Eigenanbauprodukte im Ladensortiment. Zum Beispiel: Äpfel, Apfelsaft, Quittensaft, Quittengelee, Feigen, Walnüsse, Lorbeerblätter, Kiwi oder eben den „Enzgärten Dickkopf Dinkelweizen“ als ganzes Korn, feingemahlenes Vollkornmehl, Auszugsmehl, Vollkorngrieß.
Genussorientiert… -Veranstaltungen Grünes Blatt
Veranstaltungen vom, oder mit, dem Grünen Blatt sind was Besonderes, denn es ist immer auch eine Portion Genuss dabei! Ob Exkursion, Vernissage, Feldbegehung, Weinprobe, Vortrag – zum Genießen gibt es immer irgendwas. Es soll ja gezeigt werden wie gut unsere Produkte schmecken! Besonderen Veranstaltungen zur Ehre wird sogar manchmal ein Rezept kreiert, wie zum Beispiel die legendäre Kürbiscremesuppe zum Herbstmarkt oder die Schafskäse-Kräuterpaste für Römerveranstaltungen.
> Fragen Sie nach dem Grünes Blatt Veranstaltungskalender und nach der umfangreichen Grünes Blatt Rezeptsammlung.